Na, was meinen Sie dazu? Spüren Sie, wie es Ihnen das Herz zusammenkrampft und Sie intuitiv bereits den Papierkorb unter dem Tisch hervorziehen? Ich will doch einen Verkäufer, der meine Produkte verkauft und da kommt Herr Pessimisto daher und will meine Hilfe. Ich brauche selber Unterstützung, ich brauche einen Super-Verkäufer, der mir und meinem Laden über die Rezession hinweghilft und keinen rezessionsgeschädigten armen Teufel, der mir noch mehr Probleme macht, als ich ohnehin schon habe! Den kann ich beim besten Willen nicht auf meine Kunden loslassen. usw. usw. Das denkt und fühlt der Personalmensch und schon ist das Rennen gelaufen. Schade ums Geld und die Arbeit! Für beide! Und vor allem: Schade für die unnötige Enttäuschung über die Absage, die Herr Pessimisto erhält – und die erhält er so sicher, wie das Amen in der Kirche.

Woran liegt das? Es liegt an den Filtern, die Pessimisto so systematisch gebraucht, dass man Tränen in die Augen kriegt:
leider – kein sehr erfahrener Verkäufer – dringend – Arbeit – arbeitslos – Niederer – Rezession – arg zugesetzt – musste gehen – vergeblich – hoffe.

So geht das nicht, merken Sie's? Der Brief ist übrigens echt, bis auf das demütigst, ich konnt's mir nicht verkneifen – sorry.
Seien Sie mir nicht böse wegen der knallharten Sprache, mit der ich hier auftrete. Arbeitslosigkeit ist kein Witz, sondern sehr problematisch, das weiss ich bestens. Aber es nützt Ihnen nichts, verzärtelt zu werden: Sie dürfen nicht so schreiben, wie Pessimisto, auch wenns Ihnen noch so schlecht geht. Es nützt Ihnen nichts!

Fazit:
Beachten Sie die Stimmung, die Sie erzeugen. Und denken Sie immer daran: Einziges Ziel des Personalmenschen ist die optimale Besetzung seiner Stelle. Wenn er das nicht richtig macht, ist er bald selber arbeitslos. Sie müssen Ihn davon überzeugen, dass Sie eine echte Option sind. Keine Stelle wird aus Mitleid, Nächstenliebe, Trauer, Hoffnung oder sonst was besetzt. Das ist zwar nicht gerade schön und paradiesisch, aber es ist so. Und wir habens ja auch in der Hand, etwas dafür zu tun!

Wenn Sie wirklich wissen wollen, wie mans richtig macht, dann verrate ich Ihnen gerne mehr in meinem Buch.
Am besten gleich bestellen mit ein paar wenigen Maus-Clicks. Im Buch zeigt Ihnen zum Beispiel Francisca Fortuna, wie man einen Personalmenschen so richtig über den Tisch zieht. Wenn man Fränzis Brief liest, dann wird aus finstrer Nacht endlich Tag! Die Sonne geht auf! denn ihr Brief ist eine geballte Ladung Verstärker. Da kann kein Personalmensch anders als zum Telefonhörer greifen und anrufen.

Fazit
Schreiben Sie ein bisschen fürs Herz und ein bisschen für den Verstand. Schreiben Sie für den Personalmenschen, schreiben Sie über das, was für ihn aus seiner Perspektive wichtig ist. Seien Sie ruhig ein bisschen mutig und orginell. Brauchen Sie soviele Verstärker, wie reinpassen und verstecken Sie sich nicht hinter irgendwelchen platten Konventionen:
Hinter Konventionen sind Sie nicht erkennbar!

Die Personalmenschen werdens Ihnen mit Wohlwollen danken. Sie müssen ja nicht gerade so zuschlagen wie Francisca, aber in dieser Richtung liegt die Lösung. 100-prozentig. Ich garantier's Ihnen! Ach ja, da fällt mir noch ein:

Kleiner philosophischer Ausflug

Dieses Rezept gilt übrigens nicht nur für BeWerbungsschreiben, es gilt für alles, was Sie sagen, schreiben, denken und fühlen. Trainieren Sie, alles was Sie denken und sagen, in wohlwollenden Worten zu sagen. Üben Sie, in allem weniger Guten auch das Gute zu sehen und es zu sagen und zu denken.

Reden Sie vor allem auch mit sich selbst nicht wie mit einem Halunken, wie das viele Menschen tun, sondern auf die nette, liebe, ehrliche, verständnisvolle und lebendige Art. Sie werden ein glücklicherer Mensch sein. Versprochen! Wenn Sie noch mehr Interesse an dieser Frage haben: Im Kapitel Coach Yourself präsentieren wir Ihnen ein paar Techniken, mit denen Sie es nicht mehr aushalten vor lauter guter Laune und Erfolg. Das Leben kann unerträglich Spass machen. Passen Sie also auf!

Sehr geehrter Herr Müllhaus

Ach, fast hätt ichs vergessen: Kein Anschreiben ohne konkreten und korrekt geschriebenen Namen der richtigen Kontaktperson. Das beliebteste Wort für jeden Menschen ist der eigene Name, obwohl man den ja wirklich genügsam kennt. Wer diesen persönlichen Schatz verhunzt, der macht einen groben Fehler und verletzt gewissermassen die Identität des Angesprochenen.

Unterlassen Sie also dringend so Floskeln wie Sehr geehrte Damen und Herren. Und schreiben Sie den Namen unbedingt richtig. Das übelste, was ich je gekriegt habe, war Sehr geehrter Herr Müllhaus. Ich war entsetzt, mein stolzer Name so geschändet, schwarz auf weiss. Der Übeltäter musste es bitter büssen. Wenn Sie nicht sicher sind, dann rufen Sie an und lassen Sie es sich buchstabieren!

Im Buch BeWerben ist Werben finden Sie witere Beispiele und viele DOs und DON'Ts zum Theme. Weiter gehts mit BeWerbungsunterlagen, die so richtig einschlagen.

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