KLEINES HELVETISCHES WÖRTERBUCH
... damit sich Nordländer bei uns zurechtfinden!


Damit sich Deutsche und Österreicher ein bisschen besser im Land der Kuhhirten, Banker und Uhrmacher zurechtfinden, hier die wichtigsten Begriffe für ein sorgenfreies Leben in der Schweiz:

• Lätsch = ausgesprochen trauriges und eingeschnapptes Gesicht
• Tram = Strassenbahn
• Trämli = kleine Strassenbahn 1)
• munzig = sehr klein, winzig
• verschmürzelet = verschmort, ziemlich hinüber
• Schoggi = Schokolade – sehr wichtig!
• Serviertochter = Kellnerin
• gluschtig = lust erweckend, v.a. fürs Essen – nicht was duuu wieder denkst...
• gebosticht = geheftklammert (is' das Deutsch?)
• sodeli = so im Diminuitiv & so-chen?!? 1)
• geht auf keine Kuhhaut = sprengt jedes Menschen Vorstellungskraft – unsere guten Kühe stehen uns halt schon sehr nahe 0)
• Chabis Kohl (das Gemüse)
• Bibili = Küken, Dummeli – wieder ‘n Tier 0)
• uf e Geissart = in einem gewissen Sinne – und noch eins 0)
• futtere = schimpfen (kommt nicht von Futter)
• Gjufu = Stress 2)
• verzwazzeln = hypernervös werden , fast durchdrehen, rumzwazzeln
• kurlig = seltsam, verdreht (Berndeutsch)
• gränne = weinen, heulen
• o e chlei ids Schilé gränne = auch ein bisschen ins Jacket heulen = sich an eines lieben Mitmenschen Schulter ausweinen

• Vögu vercho = Vögel kriegen = verrückt werden – immer diese Viecher! 0)
• Schwafli = Schwätzer
• märte = sowas wie “markten” = feilschen
• Räppli & Fränkli = Cents – wir haben eben keine Euros, tirili!
• us de n'Ohre uselampet = zum Hals raushängt – ungefähr
• Cheferli u Heugümperli = Kleine Käfer und Heuschrecken 0)
• Güegini Walliser = Sammelbegriff für alles, was da kreucht und fleucht 0)
• Latüechjini = Eidechsen – Walliserdeutsch 0)
• grad extra = mit voller Absicht, zum Trotz
• rugele = rollen (Faxrollen, Schneebälle etc.)
• Post-it-Zeddeli = kleine Selbstklebe-Zettelchen
• jammere = jammern
• jämmerle = ein bisschen wehklagen 3)
• blutt = nackt
• verhürschet = verhirscht = zerknirscht oder so 0)
• henne Müe gä = bäuerischer Ausdruck für sich hühnermässig 0) Mühe geben; kann sogar ein Kompliment sein!


Ich bin überzeugt, mit diesen wichtigen Vokabeln werden Sie es in der Schweiz leichter haben. Üben Sie ein bisschen, damit's nicht so gestelzt daherkommt, sondern hirtenmässig locker!

0) Achten Sie auf die vielen tierischen Begriffe in unserer bodenständigen Sprache. Was das wohl zu bedeuten hat?
1) Mit einem -li am Ende jedes Wortes machen Sie in der Schweiz auch das Grösste ganz klein, etwa Matterhörnli, Büshli, Saddamli.
2) Heutzutage wichtig, denn wer nicht immer “im Gjufu isch”, der ist wohl nicht zu Höherem geboren. “jufle” ist das ultimative Verb.
3) Sehr helvetisch ist die Verkleinerungsform des Verbs: Umlaut & -le, z.B. loufe, läuferle, beWerbe, beWerberle, mäuche, mäucherle.








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