Tipp Nr. 2: An der Nordseeküste...
Nördlich von Basel wird bei der BeWerbung oft der Lohnauszug verlangt. Nachträglich. Das Märte kann also ziemlich ins Auge gehen. Vorsicht! In Deutschland weht auch ein etwas rauerer Wind. Man haut einander öfter tüchtig drauf – das merkt man als Schweizer schon auf der Autobahn!
Ich denke dennoch, dass da auch Menschen sitzen – irgendwie. Und dass alle Menschen auf angenehme, kompromissbereite Verhandlungspartner eher angenehm und nicht mit Knalleshärte reagieren. Das ist der Trick.

Tipp Nr. 3: Bestimmtheit zeigt Charakter
Bestimmtheit kann sehr positiv wirken. Wenn Sie sehr klare Vorstellungen über Ihren Preis haben und es nett, sympathisch, aber bestimmt rüberbringen, so kann das sehr positiv wirken:

Einer unserer neuen Mitarbeiterinnen wollte ich persönlich zweihundert Fränkli unter dem geforderten Lohn geben. Obwohl eine eher zurückhaltende Person, kam Ihre prompte Antwort: “Sorry Herr Kühnhanss, ich habe wirklich genau diesen Lohn gemeint, nicht zweihundert weniger. Ich bin das auch wert. Sie werden sehen.” Da wurde mir meine Kleinlichkeit gar peinlich und meine Überzeugung stieg, genau die Frau gefunden zu haben, die mir meinen Laden schmeissen würde. Und sie war jedes Fränkli wert.

Und jetzt kommt natürlich die immerwiederkehrende Frage: “Was kann ich denn verlangen, was ist mein Marktwert?!?” Und das ist eine schwierige Frage, denn Sie sind kein Rahmjoghurt mit einem festen Preis. Das ist das Problem.

Wieviel bin ich wert?
Eine der am häufigsten gestellten Fragen ist: Was für ein Gehalt kann ich fordern? Wieviel bin ich wert? Dann antworte ich immer: “Materialmässig ungefähr 7 Räppli” (helv. für Cents), “denn Sie bestehen eigentlich zu 70 Prozent aus Wasser, der Rest is' ‘en biss-chen Kohlenstoff, Amalgam und ein paar Substanzen, die heute als Sondermüll gelten, der für ca. 2.– CHF teuer entsorgt werden müsste. Sie schulden mir also 1.93 CHF!”

Auf Deutsch: Hier herrschen grösste Unsicherheiten, denn niemand weiss was Genaues. Hier lauert auch Gefahr: Wenn Sie zu teuer sind, fliegen Sie raus; sind Sie zu billig, wird man entweder miss-trauisch und Sie fliegen auch, oder Sie kommen auf einer zu tiefen Ebene eines Gehaltssystems zum Zug und werden ausgebeutet. Das ist Tatsache. Es ist halt ein Markt und eine ausgesprochene Verkaufssituation – geradezu basarmässig und orientalisch.

Also sollten Sie vor einem Gespräch wissen, was Sie denn verlangen können. Das wär schön! Aber: Statistiken helfen wenig. Durchschnittswerte haben kaum Aussagekraft für Sie persönlich. Es gibt meines Wissens keine wirklich guten Erhebungen, nur so Hochglanz-Salärumfragen v.a. für Führungskräfte. Aber was nützt Ihnen so ein Durchschnitt wie: “Männlich, 34, in Frankfurt wohnhaft, Betriebswirt, bei einer Bank, mit einskommadrei Kindern, 64'567.– Euro.” Das nützt gar nichts. Ich kenne nämlich einen, der verdient 129'134.– Euro mit Ihrem Profil und einen andern, armen Ähnlichen, der ist gerade arbeitslos. Durchschnitt: Genau 64'567.– Euro. Das Gehalt hängt von so vielen Faktoren ab, es gibt keine verlässlichen, guten Zahlen. Ich rate Ihnen deshalb ganz simpel:

• Rumfragen, was vergleichbare KollegInnen verdienen.
• Wichtig: Zu lokalen Personalberatern gehen und fragen, wie sie das sehen. Dafür sind wir da! Wir wissen's wirklich aus erster Hand, wir kennen die Bandbreiten.
• Und dann: Sich gut verkaufen, wie in diesem Buch empfohlen. Das heisst: Einfach ausprobieren und märte.
• Vor allem an der persönlichen Überzeugungskraft und Ihrem Selbstbewusstsein arbeiten, das kann Ihr Gehalt um sagen wir mal lockere 15% nach oben treiben.

Ich weiss, das ist eigentlich eine dürftige Antwort, aber es gibt einfach keine Bessere, die auch noch seriös wäre. Machen Sie sich das Leben auch nicht unnötig schwer: Sie haben keinen festen Preis!

Wenn Sie jetzt aufgrund dieser Tipps ein Bombengehalt rausholen, werden Sie sicher auch das Buch bezahlen können:

Jetzt kommen wir zum wichtigsten im ganzen BeWerbungsgeschäft überhaupt, zu Ihnen selbst, wie sich fühlen, wieviel Selbstvertrauen Sie haben, wie sicher Sie sich Ihrer selbst sind und wie gerne Sie sich haben. Das ist die Basis für den Erfolg bei der Stellensuche, beim BeWerben, im Vorstellungsgespräch und im Leben überhaupt.

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